Seebad 82/83, 15562 Rüdersdorf bei Berlin, 14:00 – 15:30 Uhr
Zur Geschichte der posttraumatischen Belastungsstörung und Historizität von Diagnosen
Im Vortrag werde ich aus historischer Perspektive die Entwicklung der Diagnose der Posttraumatic Stress Disorder (PTSD) innerhalb der Anti-Vietnamkriegsbewegung in den USA beleuchten. Von dort ausgehend erreichte dieses medizinische Phänomen Europa in den neunziger Jahren und konnte sich in der Bundesrepublik mit einer Vielzahl von Betroffenengruppen als posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) langfristig etablieren.
Nach diesem historischen Abriss der Diagnosegeschichte und -entwicklung soll im Vordergrund stehen, was eine historische Perspektive zur PTBS und damit auch zum Traumabegriff für einen Nutzen für die klinische Praxis haben kann. Welchen Mehrwert bietet eine historisch-kritische Reflektion des heutigen Gebrauchs dieser Diagnose? Ist die posttraumatische Belastungsstörung ein Konzept, das sich unter anderen Bezeichnungen zu allen Zeiten in der westeuropäischen Geschichte finden lässt? Oder kann von einem Traumakonzept erst seit den sechziger Jahren gesprochen werden?
Um Anmeldung bei folgender Adresse wird gebeten: kontakt@anne-freese.de